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Spotlight Spanien: Digitaler Leader, aber ohne die Cloud

Geschrieben von Juliane Waack | 05.10.2022 07:46:13

Laut dem Digital Economy and Society Index (DESI) ist Spanien unter den Top 10 aller europäischen Länder, wenn es um den digitalen Status quo geht. Mit einer rasanten Entwicklung seiner digitalen Readiness und einem starken Fundament an digitalem Know-how ist das Land ein ernstzunehmender Wettbewerber.

Der Digital Economy and Society Index ist ein regelmäßig erscheinender Bericht über den digitalen Status quo der EU-Mitglieder. Der Bericht für Spanien kann hier heruntergeladen werden.

Inhalt: 

Die Stärken: Enormes Wachstumstempo

Spanien schneidet in den vier wichtigsten DESI-Kategorien (Humankapital, Konnektivität, Integration digitaler Technologien und digitale öffentliche Dienste) besser ab als der EU-Durchschnitt.

Digitale Grundkenntnisse liegen vorn

Die digitale Skills liegen sowohl bei den Grundkenntnissen als auch beim fortgeschrittenen Know-how um mehr als 10% über dem EU-Durchschnitt, einschließlich der "Fähigkeiten zur Erstellung digitaler Inhalte", einer neuen Variablen in der Ausgabe 2022 des DESI-Berichts.

Mit Ausnahme der IKT-Spezialist:innen insgesamt erreichen alle Unterkategorien in der Kategorie Humankapital den EU-Durchschnitt oder liegen darüber.

Darüber hinaus heißt es in dem Bericht, dass Spanien eine Strategie "Digitales Spanien 2025" gestartet hat, die sich auf die Ausbildung von IKT-Fachleuten, aber auch von Menschen konzentriert, denen es an Grundkenntnissen mangelt und die dadurch davor geschützt werden sollen, in Zukunft von digitalen Aktivitäten (einschließlich Arbeit) ausgeschlossen zu werden. Auf diese Weise will Spanien das Grundwissen seiner Bevölkerung stärken und erweitern.

Andere Kampagnen zielen auf die Bereitstellung von Technologie (Hardware und Software) zur Unterstützung des Bildungssystems sowie auf obligatorische Programmierungskurse und digitale Bildung ab.

Starke Infrastruktur

Die Breitbandnutzung in Spanien hat sich im Laufe der Jahre unglaublich gut entwickelt, insbesondere bei den Haushalten, die über einen festen Breitbandanschluss mit mindestens 100 Mbit/s verfügen (72% gegenüber 41% in der EU). Diese Zahl ist von 2019 bis 2021 sogar um fast 20% gestiegen.

Ein weiterer außergewöhnlicher Ausreißer ist die Abdeckung mit Glasfaserkabeln bis zu den Haushalten, die bei 89% liegt, verglichen mit 50% in der EU. Alles in allem übertrifft Spanien den EU-Durchschnitt in allen bis auf zwei Unterkategorien (1Gbps-Verbreitung und 5G-Abdeckung). Zumindest in Bezug auf die 5G-Abdeckung hat sich Spanien in nur wenigen Jahren so stark entwickelt (13 % im Jahr 2020 gegenüber 59 % im Jahr 2021), dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Land mit dem Rest der EU gleichzieht.

Die Wirtschaft liebt digitale Kanäle

Was die digitale Wirtschaft Spaniens betrifft, so schneidet das Land vergleichsweise gut ab, insbesondere was den elektronischen Informationsaustausch, die Nutzung sozialer Medien, die IKT für ökologische Nachhaltigkeit und das Online-Shopping für kleine und mittlere Unternehmen betrifft. Diese Mischung aus verschiedenen Technologien zeigt, dass die spanische Wirtschaft sehr viel fortschrittlicher ist, wenn es um neue digitale Kanäle zur Skalierung ihrer Geschäfte geht.

Eine weitere interessante Entwicklung liegt in der Umwelttechnologie, die Megatrends wie das Edge Computing umfasst, eine Technologie mit disruptivem Potenzial. Es ist erwähnenswert, dass Spanien im Jahr 2021 sein eigenes Projekt für Quanten Computing gestartet hat, um einen eigenen lokalen Computer zu bauen.

Öffentliche Services sind überdurchschnittlich

Nicht zuletzt übertreffen die digitalen öffentlichen Dienstleistungen Spaniens den EU-Durchschnitt in allen Bereichen, und zwar im Durchschnitt um mehr als 10%. Spanien ist besonders stark, wenn es um digitale öffentliche Dienste für Bürger:innen und Unternehmen und die Nutzung offener Daten geht. Durch die Entwicklung von Apps, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und sogar der Justizprozesse will Spanien mehr Menschen die Möglichkeit geben, seine öffentlichen Dienstleistungen digital zu nutzen. Darüber hinaus ist Spanien im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens sehr aktiv.

Die Schwachstellen: Kein Cloud-Bewusstsein

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Es mangelt an Fachkräften

Wie fast jedes andere europäische Land hat auch Spanien einen Mangel an IKT-Fachkräften zu beklagen, trotz solider Zahlen sowohl bei den IKT-Absolvent:innen als auch weiblichen IKT-Fachkräften.

Einer der Gründe dafür könnte sein, dass viele Absolvent:innen das Land verlassen, um für internationale Unternehmen zu arbeiten. Spanien liegt zwar nicht unter dem Durchschnitt, könnte aber gut daran tun, einen überdurchschnittlichen Prozentsatz anzustreben, um den IKT-Arbeitsmarkt zu stärken.

Schnelles Internet entwickelt sich nur langsam

Eine sehr auffällige Zahl im Vergleich zu so ziemlich allen anderen Kategorien und Unterkategorien ist die geringe Verbreitung von Haushalten mit mindestens 1 Gbps, die bei 0,02% liegt, verglichen mit 7,58% in der EU. Offenbar will Spanien bis 2030 100% erreichen, daher wird es interessant sein zu sehen, ob und wie schnell sich die Zahl erhöht. Wenn man bedenkt, wie schnell sich andere Bereiche in den letzten zwei bis drei Jahren entwickelt haben, ist dies jedoch nicht unmöglich.

Cloud und Big Data brauchen Cheerleader

Die spanische Wirtschaft mag zwar digital sein, wenn es um Kanäle geht, ist jedoch ziemlich zurückhaltend bei Big Data und der Cloud. Das scheint fast widersinnig. Die Cloud ist quasi die Grundlage für eine erfolgreiche, holistische Digitalisierung.

Und die Nutzung verschiedener Kanäle sowie das Online-Shopping bieten sich für die Verwendung von generierten Daten an, um ein personalisiertes Kund:innenerlebnis zu schaffen und die Effizienz zu steigern.

Außerdem liegt die Zukunft eines jeden Unternehmens nicht nur in der Digitalisierung von Prozessen und Kanälen, sondern auch in der Nutzung von Daten zur Prozessoptimierung, zur gezielten Ansprache und zur Schaffung nahtloser Erlebnisse für Kund:innen (sowie zur Entlastung der Mitarbeitenden).

Fazit: Gut gerüstet für den Erfolg - mit mehr Ressourcen und Datenanalyse

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Spaniens digitale Zukunft sieht insgesamt sehr positiv aus. Die Infrastruktur ist solide, die Bevölkerung ist digital geschult und die Unternehmen wissen, wie sie digitale Kanäle nutzen können, um ihr Geschäft auszubauen. Darüber hat sich das Land in den letzten zwei bis drei Jahren in fast allen Kategorien massiv gesteigert, was zeigt, dass seine Kampagnen und Strategien Früchte tragen und sowohl die Öffentlichkeit als auch die Wirtschaft ihre digitale Bereitschaft beschleunigen.

Es ist jedoch etwas besorgniserregend, dass viele Unternehmen weder die Cloud noch Big Data einsetzen, die ohne Ausnahme die Grundlage für eine erfolgreiche digitale Transformation sind. Wenn Spanien seinen Schwung beibehalten will, muss die Wirtschaft diese entscheidenden Elemente aufgreifen, damit Unternehmen nicht nur Kanäle und Prozesse im Einzelnen digitalisieren, sondern sie verknüpfen und optimieren, um ihre Geschäftsmodelle zu erweitern, mit Kund:innen zielgerichteter zu kommunizieren und die Zusammenarbeit zu stärken.

DIGITALL hat jahrelange Erfahrung damit, Unternehmen bei der Cloud-Migration zu unterstützen. Wir evaluieren die beste Lösung, implementieren sie und passen sie an und bieten Managed Services, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.