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Entspannt & glücklich auf Arbeit: 5 Tipps, um die Stimmung zu heben
Wenn die Tage wieder dunkler werden, geht das oft auch auf die Stimmung, da der Mangel an Sonnenlicht das Level vom...
Von Juliane Waack on 01.06.2022
6 Minuten Lesezeit
Agiles Projektmanagement ist die beste Grundlage für viele digitale Projekte, da es Flexibilität, Kollaboration, frühzeitiges und kontinuierliches Testen sowie die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen ermöglicht.
Inhalt:
Agiles Projektmanagement beschreibt Projekte, die in verschiedene Phasen oder "Sprints" aufgeteilt sind, so dass Teile des Projekts sofort nach ihrer Fertigstellung freigegeben werden können, anstatt auf ein lineares Fertigstellungsziel hinzuarbeiten. Auf diese Weise können die verschiedenen Teile früher getestet werden, man erhält während der Entwicklungsphasen Rückmeldungen und kann entsprechend den Kurs kontinuierlich nach Prioritäten anpassen. Dadurch können sowohl Fehlerquoten reduziert als auch Zeit- und Budget-Ziele einfacher eingehalten werden.
Anstatt das Projekt als einen ganzen "Block" zu sehen, wie z. B. beim klassischen "Wasserfall-Prinzip", werden unterschiedliche Phasen und Zwischenziele eingeplant, um immer "agil" zu bleiben und eventuell notwendige Änderungen schnell und ohne Ressourcenverlust zu berücksichtigen. Dazwischen werden die Ergebnisse von verschiedenen Beteiligten geprüft, getestet und optimiert, was den Testaufwand und das Fehlermanagement am Ende des Projekts verringert.
Wasserfall-Prinzip: Das Projekt folgt einem sehr klaren, linearen Weg, d. h. bestimmte Projektphasen müssen abgeschlossen sein, bevor die nächste Phase beginnen kann.
Agiler Ansatz: Das Projekt wird in Sprints unterteilt, und verschiedene Phasen können parallel entwickelt werden. Das Projekt selbst wird eher horizontal entwickelt, wobei die Teams parallel an verschiedenen Aufgaben arbeiten. Der ständige Austausch zwischen den Teams ist ein wichtiger Bestandteil im agilen Projektmanagement.
Der "15th Annual State of Agile Report" (Quelle: digital.ai) befragt seit Jahren Unternehmen zu ihrer Nutzung, Annahme und Akzeptanz agiler Methoden und bietet einen Überblick über die vielen Vorteile. Diese sind nicht nur rein geschäftlicher Natur, sondern enthalten auch diverse sozial-kulturelle Komponenten, indem sie die Kommunikation, Kollaboration und Motivation stärken.
Viele Grundlagen der agilen Methodik gehen auf das 2001 veröffentlichte "Manifest für agile Softwareentwicklung" zurück (zu lesen hier), obwohl die Ideen zur iterativen Softwareentwicklung bereits rund 70 Jahre alt sind.
Dem Manifest zufolge gibt es zwölf Grundsätze, die sicherstellen, dass ein Softwareprojekt nicht nur dazu da ist, um fertiggestellt zu werden, sondern auch, um Nutzer:innen darin zu unterstützen, flexibel zu sein und in einer offenen, lernenden und lehrenden Umgebung zusammenzuarbeiten.
Heutzutage umfasst der agile Ansatz in der Regel auch modernere und innovativere Formen der Zusammenarbeit. Es ist nicht selten, dass agile Teams oft aus verschiedenen Büros und Home Office gemeinsam auf digitalen Kanälen zusammenarbeiten. Während der Pandemie gelang es vielen unserer DIGITALL-Kolleg:innen sogar, Projekte fast vollständig digital über Videomeetings, Kollaborationsplattformen und Telefonate aufzusetzen und gemeinsam mit den Kunden abzuschließen.
Laut dem Agile Report haben Umfrageteilnehmer:innen von 2020 bis 2021 zunehmend agile Methoden eingesetzt. Während die agile Akzeptanz 2020 um 37% zugenommen hat, stieg sie 2021 um 86%. Bemerkenswert ist der Zuwachs auch außerhalb der IT-Branchen.
Unsere DIGITALL-Expert:innen arbeiten vollständig agil und implementieren Projekte so, dass Ihre Teams sich agiles Wissen aufbauen und direkt anwenden können.
Wenn es um das "Wie" geht, muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, welche Methoden sich am besten für die geplanten Projekte, bestehenden Systeme und die Arbeitskultur eignen. Nichtsdestotrotz hat der Agile Report einige "Trends" identifiziert.
(Einen übersichtlichen Glossar können Sie übrigens hier einsehen)
Zwei von drei Unternehmen setzen Scrum-Methoden ein. Andere Methoden wie ScrumBan, Scrum / XP Hybrid, iterativ, Extreme Programming und Lean Startup werden vergleichsweise viel seltener eingesetzt.
Die meisten Teams nutzen tägliche Standups, Retrospektiven, Sprints, Kanban-Boards, Task-Boards und Tabellenkalkulationen zur Unterstützung ihrer Dokumentation, Planung und Zusammenarbeit.
Darüber hinaus ist SAFe® (Scaled Agile Framework) mit 37% der Befragten das mit Abstand beliebteste Framework.
Auch verfolgen immerhin 56% Value Stream Management, während es 23% in der Zukunft planen. VSM wird eingesetzt, um zu entscheiden, welche Mehrwerte ein (Software-) Projekt mit sich bringt. Darüber hinaus werden Ressourcen und andere Ausgaben von Anfang bis Ende des Projektzyklus verfolgt und gemessen. Entsprechend ist es tatsächlich eine umfängliche Entscheidung, VSM einzusetzen, da dafür alle Vorgänge von der Idee bis zum Release und darüber hinaus transparent sein müssen.
Ein weiteres beliebtes Thema für die agile Entwicklung ist die Planung oder Nutzung von DevOp-Initiativen.
DevOps ist die Idee, Softwareentwicklung und IT-Betrieb näher zusammenzubringen, indem Methoden, Prozesse, Tools und Technologie eingesetzt werden, die die Kollaboration der beiden Teams stärken und transparenter zu gestalten.
75% der befragten Unternehmen bezeichnen DevOps als wichtig oder sehr wichtig für ihr Unternehmen.
Die meisten Unternehmen nutzen agile Prinzipien und Praktiken vor allem für die Softwareentwicklung (86%) und die IT (63%), aber auch für den Betrieb (29%). Nicht wenige setzen sie jedoch auch in anderen Geschäftsbereichen wie Marketing, Security, Vertrieb und Personalwesen ein. Dies deutet einerseits darauf hin, dass Softwareprojekte nicht mehr nur in der Unternehmens-IT eine Rolle spielen, andererseits können agile Maßnahmen auch in Projekten außerhalb der Software-Entwicklung effizient eingesetzt werden.
Ich persönlich habe mit meinen Kollegen an Kampagnen und Veranstaltungen auf eine eher agile Weise gearbeitet und kann die Vorteile nur bestätigen. Es ist viel einfacher, Ergebnisse und Informationen auszutauschen, den Kurs zu korrigieren und während des gesamten Prozesses eine gründliche Qualitätssicherung durchzuführen.
Es gibt noch einige Herausforderungen, die Unternehmen und Organisationen davon abhalten, den agilen Ansatz 100%ig zu übernehmen. Vier der fünf größten Herausforderungen sind jedoch hauptsächlich auf mangelnde Organisation, allgemeine kulturelle Barrieren und unterschiedliche Arbeitswesen zurückzuführen. Auch gibt es in fast jedem Unternehmen einen nicht unerheblichen Widerstand gegen jegliche Form der Veränderung.
Es scheint auch, dass nur wenige Führungskräfte bereit sind, sich als Fürsprecher der agilen Methodik im Unternehmen zu engagieren, um die Priorität für das Unternehmen zu unterstreichen. Dabei ist es gerade das Handeln der Vorgesetzen, das maßgeblich auf die Akzeptanz der Mitarbeitenden Einfluss hat.
Ein weiteres interessantes Studienergebnis zeigt, dass Unternehmen agile Methoden nicht flächendeckend in allen Teams nutzen. Nur 18% geben an, dass alle ihre Teams "agil" arbeiten, 34 % haben mehr als die Hälfte ihrer Teams auf agile Methoden geschult. Für fast jedes zweite Unternehmen ist es jedoch weniger als die Hälfte (46%) aller Teams, die mit agilen Methoden vertraut sind und sie aktiv anwenden.
Dies könnte tatsächlich einer der Hauptgründe für die genannten Hindernisse sein. Wenn verschiedene Teams mit unterschiedlichen, sehr gegensätzlichen Methoden arbeiten, ist es fast unmöglich, zusammenzuarbeiten.
KPI zur Messung des Erfolgs agiler Projekte sind nicht nur wichtig, um den Gesamterfolg des Projekts zu bewerten, sondern auch, um Methoden und Prozesse währenddessen und im Nachhinein zu prüfen und zu verbessern.
Die wichtigsten/meistgenannten KPI
In der Regel werden diese KPIs durch Umfragen oder den Net Promoter Score nach Abschluss des Projekts ermittelt. Die Benutzer:innenzufriedenheit kann auch anhand der Akzeptanz und der tatsächlichen Nutzung der neuen Technologie gemessen werden (es sei denn, die Nutzung ist obligatorisch; in diesem Fall könnte eine Umfrage zu aufschlussreicheren Antworten führen).
Je nach den Business-Zielen und -Werten kann es sich um höhere Konversionsraten, höhere Einnahmen, einen höheren Bekanntheitsgrad, einen geringeren Energieverbrauch usw. handeln. Zu den Geschäftszielen gehört in der Regel auch die Nutzer:innen- und/oder Kundenzufriedenheit (s.o.).
Indem klare Ziele für das Projekt festlegt und mit den Endergebnissen verglichen werden, lassen sich Qualität, Produktivität und Delivery-Zeiten einfach messen. Die KPI können geplante und tatsächliche Kosten, Ressourcen, Zeitrahmen, etc. umfassen. Auch die Anzahl von Fehlern oder Korrekturschleifen bis hin zum geplanten und tatsächlichen Roll-Out können die Projektqualität bestimmen.
Wie viel Einfluss agile Methoden auch auf die Unternehmenskultur haben, zeigt die Tatsache, dass 41% aller Unternehmen sowohl die Zusammenarbeit (Kultur) als auch Motivation gemessen haben.
In meinen Gesprächen mit Projektleiter:innen ging oft hervor, dass eine gute Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt oft unmittelbar die Ergebnisse und Akzeptanz eines (Software-)Projekts beeinflussen. Auch sorgt eine offene Kultur der Zusammenarbeit dafür, dass Krisen sicherer gelöst und zukünftige Projekte motivierter geplant werden können.
Lesen Sie, wie es dem Hersteller Komax gelungen ist, den agilen Projektansatz zu erlernen und zu übernehmen, indem er eine vollständig agile Harmonisierung und Implementierung seiner globalen Vertriebsprozesse realisiert hat.
Juliane Waack ist Editor in Chief bei DIGITALL und schreibt über die digitale Transformation, Megatrends und warum eine gesunde Kultur die Basis für jedes erfolgreiche Unternehmen ist.
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