On-Premise oder Cloud? Was eignet sich für Ihr Unternehmen?

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5 Minuten Lesezeit

Cloudbasierte Lösungen, insbesondere im SaaS-Modell (Software as a Service) sind immer populärer und es gibt wohl kaum ein Unternehmen, das nicht mindestens eine SaaS-Anwendung nutzt. Doch auch On-Premise-Lösungen haben weiterhin ihre Vorteile.

Inhalt:

  1. Definition
  2. Kosten
  3. Skalierbarkeit
  4. Flexibilität
  5. Kontrolle
  6. Cyber Security

Definition: SaaS vs. On-Premise

Software as a Service bedeutet im Grunde genommen, dass ein Unternehmen ein Abo für eine cloudbasierte Software abschließt und diese - je nach Abo-Typ - vollumfänglich oder je nach Bedarf nutzt. Der Anbieter der SaaS Software kümmert sich dabei um alle für die Applikation notwendigen Dienste und Infrastruktur.

On-Premise bedeutet in der Regel, dass ein Unternehmen seine eigenen Server besitzt (oder über einen Partner bezieht) und dort Software hostet, die gekauft oder selbst entwickelt wurde. Im Vergleich zu SaaS-Lösungen darf sich das Unternehmen um alle dafür notwendigen Dienste und Infrastruktur selbst kümmern, was Wartung und Betrieb beinhaltet. Ein höherer Grad der eigenen Leistung der IT ist daher von Nöten.

On Premise vs. SaaS-Grafik, die aufzeigt, dass Kunden die komplette Verantwortung bei On-Premise-Anwendungen tragen.

Im Folgenden möchte ich auf verschiedene Entscheidungsgrundlagen für die ein oder andere Lösung eingehen und jeweils auf On-Premise und SaaS im Vergleich schauen.

Kosten

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SaaS

Cloudbasierte Software ermöglicht oft eine geringere Investitionshürde, da selbst eine aufwändige Implementierung nicht so kostenintensiv ist, wie das Setup eigener Infrastruktur inklusive der individuellen Installation, etc. Lediglich Anpassungen auf Anwendungsebene sind möglich und je nach Grad der Konfigurierbarkeit der Software auch nötig.

Zusätzlich bieten viele SaaS-Anbieter "Pay-per-use"-Modelle, so dass nur das gezahlt wird, was auch wirklich genutzt wird. Verschiedene Preismodule ermöglichen außerdem mehr Kontrolle über den Preis je nach Anforderungen.

Auch die Wahl zwischen monatlicher oder jährlicher Abrechnung kann die Kostenplanung erleichtern.

Allerdings sollten Nutzer:innen sehr wohl auf die Vertragsdetails achten, etwa, ob es Limitierungen gibt, welche Services im Vertrag inbegriffen sind und ob der Preis erheblich steigt, wenn beispielsweise mehr Daten verarbeitet werden oder mehr Nutzer:innen mit der Anwendung arbeiten. Für eine Kostenkontrolle sind daher alle wichtigen Parameter zur Nutzung in Pay-per-use-Modellen im Blick zu halten.

On-Premise

On-Premise-Server erfordern oft eine höhere Investitionssumme und sind auch in der Wartung und Entwicklung in der Regel kostenintensiver, da ein IT-Team für Infrastruktur- und Applikationsbetrieb notwendig ist.

Im Vergleich beider Modelle kann es sich daher lohnen, die Total Cost of Ownership (TCO) zu berechnen, um die Investitionsperspektive vollständig zu beleuchten.

Skalierbarkeit

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SaaS

SaaS lässt sich generell hervorragend skalieren, je nach Nutzung werden die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt. Oft sind auch Spitzen in der Auslastung kein Problem. Dies gilt vor allem bei den sogenannten "Hyperscalern", die sehr kurzfristig auf Spitzenlasten reagieren.

Zu beachten ist, dass Anbieter es Kunden meistens sehr einfach machen, nach oben zu skalieren, es jedoch nicht immer einfach ist, nach unten zu skalieren. Dies sollte bereits bei der Evaluationsphase überprüft und berücksichtigt werden.

On-Premise

On-Premise-Server können natürlich skaliert werden, doch der lokale Platz für die bestehenden Server sowie die Erweiterungskosten setzen oft einen längeren Planungsrahmen voraus und können nicht so schnell implementiert werden. Eine kurzfristige Skalierung bei Spitzenlasten ist daher nicht immer möglich.

Zusätzlich ist es für On-Premise-Server trotz Virtualisierung oft schwieriger, ungenutzte Ressourcen effizient zu verwenden, wenn man nicht selbst cloudbasierte Services anbietet.

Flexibilität

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SaaS

Software as a Service ist deshalb flexibel, weil sie sich neben den Standard-Modellen gerade im Enterprise-Bereich auch individuell anpassen lässt. CRM-Systeme, Marketing Automation-Plattformen und andere größere Anwendungen bieten so gut wie immer Optionen, die Anwendung durch den Anbieter, die eigene IT oder externe Berater:innen modifizieren zu lassen.

Auch existieren für SaaS oft zahlreiche standardisierte Integrationsmöglichkeiten für passende und populäre Anwendungen, die das Aufsetzen nahtloser Prozesse und einer zentralen Datenverwaltung ermöglichen.

On-Premise

On-Premise können diese Systeme oft in der Modifizierung genauso gut angepasst werden, doch fehlen in modernen Systemen häufig Funktionen, die Anbieter von bspw. CRM-Systemen nur noch als SaaS-Lösung anbieten. Dazu gehören z.B., eingebettete KI-Komponenten, die sich On-Premise nicht realisieren lassen.

In On-Premise-Varianten muss man ebenso aufpassen, dass die Update-Fähigkeit der Software erhalten bleibt. Neben der Anwendung selbst müssen auch Bereiche wie die Datenbank regelmäßig aktualisiert werden.

In SaaS-Lösungen kümmert sich darum der Anbieter und verhindert z.B. durch fehlenden direkten Datenbankzugang, das Implementierungen vorgenommen werden, die nicht Update-fähig sind.

Kontrolle

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SaaS

Obwohl Wartung, Updates und viele andere Aspekte der Software beim Anbieter liegen, müssen Kund:innen von SaaS nicht komplett auf ihre Kontrolle verzichten. Insbesondere im europäischen Raum genießen Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Daten (dadurch aber auch die Verantwortung) und haben selbst bei Vertragskündigung oder Mahnverfahren Vorrecht auf den Schutz Ihrer Daten.

Je nach Anwendung gehören außerdem Themen wie Adminrechte, Branding und selbst Taxonomien zu den Bereichen, die kontrolliert werden können. Hier lohnt sich ebenfalls der Blick auf die Funktions- und Vertragsdetails, um beispielsweise sicherzugehen, dass sensible Daten ordnungsgemäß aufbewahrt und verarbeitet werden.

On-Premise

Im Guten wie im Schlechten haben Unternehmen die volle 100%ige Kontrolle über ihre Anwendungen und Daten auf den eigenen Servern. Das kann bei der Einhaltung und Kontrolle von Datenschutzregelungen immense Vorteile haben, muss jedoch auch entsprechend strukturiert gemanagt werden.

Cyber Security

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SaaS

Während Datenschutz in der Cloud früher ein großes Thema war, ist heute relativ klar, dass die meisten Anwendungen durch regelmäßige Updates und Zwei-Faktor-Authentifizierung gut geschützt gegen Cyber-Angriffe sind. Für besonders sensible Daten bzw. Branchen, die spezifischen Schutzordnungen unterliegen, gibt es mittlerweile genügend vertikale Cloud-Lösungen sowie Empfehlungen zur sicheren Nutzung.

Ansonsten gilt, wie auch bei der On-Premise-Sicherheit: Aufklärung, Sicherheitstrainings und eine klare Sicherheitsstrategie sind der beste Schutz.

Darüber hinaus investieren insbesondere die Hyperscaler einige Mittel in den Schutz ihrer Cloud und haben passive und aktive Maßnahmen, u.a. starke Security Operations Center im Einsatz.

On-Premise

Früher galt On-Premise als sicherste Option für Daten, doch da mittlerweile fast jedes System auf die ein oder andere Weise mit dem Internet vernetzt ist, können Hacker über Umwege auch auf lokale Server und Anwendungen zugreifen. Daher sind agile Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßige Updates und eine gute Aufklärung im Unternehmen grundlegend, um die Vorteile der On-Premise-Umgebung weiterhin zu genießen.


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Sicher in die Cloud

von Florian Kiene

Florian Kiene ist Vice President Functional Consulting Microsoft bei DIGITALL. Er leitet ein Team von Business- und technischen Solution Architects, das Lösungen entwirft und bereitstellt, die den spezifischen Kundenanforderungen entsprechen, einen Mehrwert schaffen und auf der Microsoft-Plattform basieren. Florian hat mehr als 10 Jahre Erfahrung als Business Architect im Bereich Microsoft Business Applications und war in verschiedenen leitenden Positionen bei DIGITALL tätig. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Prozessdigitalisierung sowie die Optimierung von Customer Journeys.

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